In den Kalendern finden sich in vielen Sprachen die Hinweise auf das Nikolausfest. Etwas früher bemerken wir als Kunden die Aktivitäten für das Nikolausgeschäft im Einsatz für Umsatz und Gewinn. Die Kaufqualen beginnen für Menschen, die die Kinder und sich selbst beschenken möchten. Probleme sind plötzlich da. So groß und so tief wie der St. Andreasgraben. Das Auswählen „richtiger“ Geschenke macht einen ganz schön platt.
Nikolaus und das Schenken
Nikolaus war Bischof von Myra und lebte im 4. Jahrhundert in Kleinasien. Das ist unser Nikolaus und er ist nicht unser Weihnachtsmann, wie er fälschlicherweise auch genannt wird. Es gäbe über ihn viel zu erzählen, ist er auch heute noch ein bedeutender Heiliger der Kirchen. Richten wir unseren Blick an dieser Stelle auf den 6. Dezember, auf das Nikolausfest. Es wird häufig als Testfall für den Geschenkeeinsatz benutzt. Die Bereitschaft zum Ideen -und Kapitaleinsatz ist gefordert. Der übliche Stiefel für die Aufnahme von schenken und Süßigkeiten entspricht nicht dem Willen des Schenkenden, zu klein. Das Problem kann ja auch im erweiterten Familienkreis erörtert werden. Damit tritt eine erweiterte, schwierige Lage ein. Die Gruppe der zur Schenkung Verpflichteten, die Selbstverpflichteten, die freiwilligen Schenker und die bedauerlichen Nichtschenker, debattieren als Gruppe, oder dezentral über die Wünsche des Kindes, die es nicht geäußert hat. Die Eltern haben bei diesem Diskussionsstand keinen Stellenwert. Ein Teilnehmer ohne bisherige Mitarbeit in der Debatte strukturiert plötzlich ungebeten den Gesprächsverlauf.
Vorschläge wie Blick in einen Spielzeugkatalog, eine alphabetisch geordnete Wunschliste, selbstgebasteltes Spielzeug, Gesprächsprotokolle der Erziehungsberechtigten über aktuelle Geschenke, Informationen von Landes – und Bundesministerien für kindgerechte Spielwaren, Kinderbücher, elektronische Geräte, eigene Erfahrungen von früher nicht erhaltenen Geschenken im Kindesalter. Die Schärfe und das Engagement für Stiefelprodukte beginnt mit Blick auf den baldigen 6. Dezember furchterregend zuzunehmen. Das Nervenkostüm der Teilnehmer wird wackelig.
Die Schenkungsdebatte
Die Gruppe der Willigen und Unwilligen hat prinzipiell jeweils Recht. Sie solidarisieren sich und verbieten sich gegenseitig unqualifizierte Wortbeiträge, die schließlich nicht zielführend sind. Die Debatte ähnelt langsam einer Versammlung der UN. Der Beitritt zu den Vereinten Nationen ist jedoch aus Satzungsgründen z. Z. nicht möglich. Nur souveräne Staaten werden aufgenommen. (Die Gruppe arbeitet aber daran.) Würde sie jedoch irrtümlich ordentliches Mitglied, so könnte ein Ergebnis über die das Erreichen der Volljährigkeit des zu beschenkenden Kindes vorliegen. Die Karre ist mittlerweile so im Sand gelandet, dass nach einem Schlichter gerufen wird. Der Antrag wird wegen Gleichstand des Stimmergebnisses abgelehnt. Jetzt wird der letzte Versuch gestartet. Einzelabstimmung über jedes einzelne Geschenk. Zum jetzigen Zeitpunkt bleibt das zu beschenkende Kind geschenklos. Nach einer Serie von 47 Einzelabstimmungen beantragt der selbsternannte Diskussionsleiter eine 3 stündige Pause, mit einer möglichen Vertagung auf den übernächsten Tag. Drei Teilnehmer merken dazu an, dass sie an den nächsten gemeinsamen Bildungsabenden unter dem Motto „Das glückliche Kind zum Nikolausfest“ leider nicht teilnehmen könnten. Ihnen sei gerade in den Sinn gekommen, dass sie noch den Keller bei den Nachbarn streichen müssen.
Derweil haben sich die Erziehungsberechtigten des Kindes gefangen und sind zu Kräften gekommen. Sie wollen bei dem für sie unauflösbaren Konflikt handeln. Das Kind darf am Nikolaustag nicht ohne Geschenke sein. Die Mutter packt heimlich im Schlafzimmer die Koffer, der Vater bucht von einem Nebenapparat Flüge nach Neuseeland. Das Kind wird flüsternd beruhigt. Es braucht sich keine Sorgen zu machen, denn die Familie fliegt dem Nikolaus entgegen. Inzwischen war das Kind wach geworden und meinte, der Nikolaus würde es nicht mehr lieben. Die Eltern versicherten, der Nikolaus würde unsichtbar mitfliegen. Und Stiefel gäbe es auch im Flugzeug. Der Flugkapitän hat immer Ersatzstiefel für Notfälle dabei.
Die Gruppe der Debattierer war inzwischen wortlos gegangen. Plötzliche Ruhe. Ruhe? Ruhe ist nicht Frieden. Und Frieden braucht es so notwendig.
Nikolaus und die Zukunft
Fast jeder von uns wünscht sich Frieden. Gut ist, wenn man alles gleichzeitig empfindet. In der Adventszeit, die Vorbereitungszeit auf Weihnachten, darfst Du schon nachdenklich sein. Liebe, Glaube, Hoffnung, Vergebung ist in der Spiritualität verankert. Wir dürfen uns auch an Jesus erinnern, „Wer ohne Fehl und Tadel ist, werfe den ersten Stein“. In diesen Tagen passt er gut, doch schwer umzusetzen.

Nikolaus von Myra, ein Heiliger, hat für die damaligen Menschen gekämpft, wurde gefoltert, hat sein ganzes Vermögen an die Armen verteilt, den Familien geholfen und sich ständig dafür eingesetzt, die Not zu lindern.
Mitunter helfen Beispiele von anderen Menschen unser Leben zu ändern.
Die Welt der unbegrenzten Möglichkeiten ist die Spiritualität.
Bleib gesund und bis zum nächsten Mal!
Viele Grüße
Wolfgang